Termindruck, E-Mail-Flut und ständige Erreichbarkeit. Das Leben verdichtet sich. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt beruflichen Stress zu den größten Gefahren des 21. Jahrhunderts. Das betrifft nicht nur ein paar Multitasking geplagte Manager, sondern die breite Masse der Gesellschaft. Jeder dritte Arbeitnehmer fühlt sich dauerhaft gestresst, melden die Krankenkassen. Wissenschaftler haben längst festgestellt, dass die Gesundheit auch davon abhängt, ob man genug Zeit für sich hat, für die Familie, für Freunde. Hirnforscher bestätigen, dass das Gehirn Phasen der Ruhe braucht. Hilft eine Anti-Stress-Verordnung, wie sie der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert? Wann ist eine Grenze erreicht, wann eine Pause nötig? Warum zählen in Unternehmen oft die Überstunden mehr als die Ergebnisse? Das Rad dreht sich mit der Digitalisierung immer schneller. Ein Ende der Beschleunigung ist nicht abzusehen. Was kann das Hamsterrad noch stoppen? Muss sich der Einzelne ändern oder die Arbeitswelt? Kann Religion zur Entschleunigung beitragen? Rita Homfeldt sucht in ihrem Feature nach Wegen für den Umgang mit der temporeichen, verdichteten Arbeitswelt.