Was die Digitalisierung mit unseren Gefühlen und Stimmungen macht - Feature am 26. März 2017

Freude, Eifersucht und Neugier – Die unbewusste Nutzung digitaler Technik und ihre Auswirkung

Wir leben in Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs. Heute beeinflussen digitale Techniken wie das Internet der Dinge und die sozialen Medien zunehmend unser Leben. Sie bestimmen, wie wir lernen, wie wir uns informieren, wie wir kommunizieren und arbeiten, weil sie Werkzeuge geschaffen hat, die vieles möglich machen, was bisher Undenkbar war. Unternehmen produzieren inzwischen on demand, also für den Kunden maßgeschneidert. Heute können Maschinen konstruiert werden, die durch vernetzte Algorithmen Einsatzmöglichkeiten bieten, die weit über das hinausgehen, was wir Menschen mit unserem Gehirn im Stande sind zu leisten.

Die Digitalisierung verschafft uns hohe Flexibilität und schnelle, effiziente Kommunikation auch über weite Distanzen. Ein Vorteil, den wir auch im privaten Leben nicht missen wollen. Unser Alltag ist schlichtweg ohne Smartphone, Tablets, Facebook und Apps nicht mehr vorstellbar. Die digitale Technik ist eigentlich als Werkzeug gedacht, wie etwa ein Hammer, nur eben wesentlich komplexer. Sie lässt sich aber auch wunderbar einsetzen, um Affekte zu regulieren, also unsere Gefühle, Stimmungen und Emotionen. So kann man damit beispielsweise Frust und Wut loswerden oder ungestillte Bedürfnisse befriedigen. Wenn diese digitalen Geräte zur Affektregulation eingesetzt werden, wird es wirklich gefährlich, sagt Hirnforscher und Neurobiologe Gerald Hüther. Rita Homfeldt versucht zusammen mit weiteren Experten zu ergründen, wie sich digitale Technik auf unsere sprachlichen und emotionalen Fähigkeiten auswirken. Zu klären: Was das für unsere Empathie, für das soziale Zusammenleben und unsere Gesellschaft bedeutet? Zu erfahren: Wie sich der digitale Alltag auf unserem Seelenleben auswirkt, wenn Glückmomente getrackt, gepostet und geliked werden und wir den wunderbaren Augenblick nicht mehr wirklich erleben.