Social Media: Kirche online

Social Media – Wir müssen auch ins Netz! Kirche und soziale Netzwerke.

Die Anfänge der sozialen Netzwerke liegen Jahre zurück. Facebook ist seit 12 Jahren online. Es folgen Youtube, Twitter, Instagram, WhatsApp und Snapchat. Die sozialen Netzwerke sind eine Erfolgsgeschichte – sie durchdringen unser Leben privat wie beruflich. Allein Facebook hat weltweit knapp 1,5 Milliarden aktive Nutzer, deutschlandweit werden sie auf 28 Millionen geschätzt.  Social Media Kompetenz ist so gefragt wie noch nie. Dabei hat die katholische Kirche lange überlegt, ob sie in die sozialen Netzwerke geht, erzählt Online-Redakteur Georg Walser von der Erzdiözese München und Freising.
Heute folgen mehrere Millionen Menschen dem Twitter-Account von Papst Franziskus. Für Georg Walser ist die Botschaft klar: Geht in die sozialen Netzwerke, seid mit dabei.

Facebook und WhatsApp sind Plattformen, wo man Jugendliche trifft, sagt der katholische Jugendseelsorger Tobias Hartmann. Da schauen sie regelmäßig rein, kommentieren, teilen Inhalte und finden Termine, wenn beispielsweise die Jugendkirche in München wieder einmal einen Facebook-Gottesdienst anhält. Für so eine Veranstaltung braucht es vor Ort einen Internetanschluss, einen Beamer und eine große Leinwand, auf der die Facebook-Seite zu sehen ist. Denn: Jugendliche und junge Erwachsene posten darauf, was sie über den Gottesdienst denken, aber auch Fürbitten etwa für den Frieden oder dafür, dass sich die Eltern nicht trennen oder dass sie einen Ausbildungsplatz bekommen. Facebook-Gottesdienste finden nicht nur auf der Metaebene statt, sondern sind ganz nah am realen Leben der Besucher, sagt Jugendseelsorger Tobias Hartmann.

Twomplet, das ist Twitter und Komplet, also ein Stundengebet, das auf Twitter jeden Tag um 21.00 Uhr stattfindet. An gewöhnlichen Tagen beten bis zu 200 Menschen aktiv mit, am Abend des Attentats in Paris waren es über 10.000, erzählt Christoph Breit, der an diesem Tag Vorbeter war. Social Media bietet viele Möglichkeiten sich aktiv zu beteiligen. Es gibt beispielsweise eine virtuelle Gebetswand auf der Homepage der Bayerischen Landeskirche oder Chatandachten am Ewigkeitssonntag, wo Menschen an Leute denken, die verstorben sind.

Doch wo sind die Grenzen? Wie ist es beispielsweise mit der Online-Seelsorge? Sie braucht eine geschützte Plattform, die in den sozialen Netzwerken nicht gegeben ist. Die Frage ist auch, ob das Abendmahl online zelebriert werden soll? Theologisch ist das umstritten.