Aus Treue, Liebe und Dankbarkeit

Pflege ist eine der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Laut Statistischem Bundesamt gibt es heute bereits über 2,6 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland. Bis 2030 soll die Zahl auf 3,4 Millionen anwachsen. 70 Prozent aller Pflegefälle werden heute Zuhause versorgt. Wer glaubt, dass sich nur Frauen um die zu Pflegenden kümmern, weil Pflege traditionell den Frauen zugeschrieben wird, irrt. Die Studie des Soziologen Manfred Langehennig zeigt, dass auch Männer Angehörige betreuen und pflegen. Die Zahl wird auf 35 Prozent geschätzt. Dabei handelt es sich nicht nur um ältere Männer, die schon in Rente sind, sondern zunehmend auch um jüngere, die noch im Berufsleben stehen, das zeigt eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung. Die Pflege von Angehörigen ist somit ein Thema, das Männer ebenso betrifft wie Frauen, auch wenn das in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird. Unterstützende Angebote für pflegende Männer sucht man allerdings bislang deutschlandweit wie die Stecknadel im Heuhaufen. Das gilt auch für das kirchliche Umfeld. Dabei weiß man heute: Männer pflegen anders als Frauen. Wie geht es Männern, die die Mutter oder die Ehefrau pflegen? Kratzt Pflege an ihrer männlichen Identität? Wie organisieren sie ihren Alltag und ziehen Grenzen, damit die Pflege sie nicht seelisch ausbrennt? Rita Homfeldt holt das Thema „pflegende Männer“ aus seiner Nische. Denn dorthin gehört es schon lange nicht mehr.