Big Data und die Körperdaten
Vieles, was den Menschen ausmacht wird erfasst, gemessen und ausgewertet. Ein Ende ist nicht in Sicht. Sensoren, die Menschen am Körper tragen, machen es möglich. Sie messen und kontrollieren ständig biologische Parameter wie Puls und Blutdruck. Alten Menschen sollen sie das Leben erleichtern und selbstbestimmter machen. Doch diese Technik dient auch jüngeren Menschen. Als sogenannte Selbstvermesser wollen sie mit den ausgewerteten Ergebnissen einer Fitness-App ihr Leben optimieren und gesünder gestalten. Dazu tragen sie Wearables, also Minicomputer am Körper wie ein Fitness-Armband oder eine Smartwatch, die permanent Daten über das Privatleben und die Gesundheit erheben. Doch was passiert mit diesen hochsensiblen Daten? Wird der Mensch zukünftig nur noch auf Zahlen reduziert?
Arbeitgeber, Versicherungen und Krankenkassen interessieren sich schon heute für diese äußerst sensiblen Daten. Wenn Menschen mit Vergünstigungen belohnt werden, die ihre Daten zur Verfügung stellen, welchen Druck übt das auf andere aus? Was ist, wenn aus Freiwilligkeit plötzlich Zwang entsteht? Rita Homfeldt spricht mit dem Ethiker Arne Manzeschke, dem Soziologen Willy Viehöver und der Theologin Johanna Haberer über die Auswirkungen dieser Technologien für Mensch und Gesellschaft.