Lebensfreude oder -frust - was bleibt? Lebens- und Sinnfragen im hohen Alter
Lebensfreude

Alter hat verschiedene Gesichter. Mit 60 sieht es anders aus als mit 70 oder gar mit 80 und darüber. Wissenschaftler haben festgestellt, dass das sogenannte hohe Alter ab 80 zunehmend geprägt ist von körperlichen Gebrechen. Das Hören und die Sehkraft lassen nach. Das Gehen fällt oft schwer. Das Gedächtnis ist nicht mehr so fit. Und auch im Umfeld bricht vieles weg: Freunde und Verwandte sterben. Man fühlt sich nicht mehr gebraucht. Viele alte Menschen sehen in ihrem Leben keinen Sinn mehr. Das ist aber nicht zwangsläufig so. Komponist und Sänger Udo Jürgens besang nicht nur das Leben, das „Mit 66 Jahren“ angeblich erst so richtig anfängt, er lebte auch selbst nach dieser Maxime und trat mit 80 Jahren noch einmal eine Tournee an. Johann-Wolfgang von Goethe schrieb seinen Faust II im Alter von 80 Jahren. Ist das Alter vielleicht eher eine Frage der Geisteshaltung als der Lebensjahre? Ist man so alt, wie man sich fühlt? Warum sehen viele alte Menschen nur noch das halbleere Glas, wie Pfarrerin Barbara Franke bei ihrer Arbeit mit Senioren immer wieder feststellt? Was beschäftigt alte Menschen beim Rückblick auf das eigene Leben – für die Evangelischen Perspektiven hat Rita Homfeldt mit hochbetagten Menschen über ihre persönliche Lebensphilosophie gesprochen.